THERAPIE



WIE VERBUNDENHEIT ENTSTEHEN KANN

Verbundenheit zu empfinden, ist eines unserer natürlichsten und tiefsten menschlichen Bedürfnisse, denn wir sind bindungsorientierte Wesen. Verbundenheit ist ein Gefühl und Erleben, das aus Erfahrung erwächst, die schon vorgeburtlich im Mutterleib beginnt und in der frühen Kindheit im Kontakt mit unseren engsten Bezugspersonen verinnerlicht wird. Fühlen wir uns verbunden, so erleben wir Geborgenheit, Sicherheit, Halt und Gesehenwerden. Wir fühlen uns eingebunden in die Gesellschaft und in die Welt und entwickeln dadurch Vertrauen in uns und ins Leben, eigene Wahrhaftigkeit und Selbstwirksamkeit.
So entsteht aus der Verbundenheit zu unseren Bezugspersonen nach und nach eine Verbundenheit zu uns selbst und zum Leben.


„Wir wollen nicht nur verstanden werden,

wir wollen gefühlt werden.“

-Dami Charf-



WIE VERBUNDENHEIT ABHANDENKOMMEN KANN

Doch Verbundenheit ist eine zarte Pflanze und anfällig für ungünstige äußere Einflüsse. Sowohl frühe Traumatisierungen, sogenannte Bindungs- und Entwicklungstraumata, als auch spätere traumatische Erlebnisse können dazu führen, dass unsere Verbundenheit leidet.

Dabei müssen Traumatisierungen nicht immer offensichtlich schwerwiegende Ereignisse sein. Auch Erfahrungen, die auf den ersten Blick unerheblich zu sein

scheinen und meistens nicht explizit erinnert werden,  wie Nichtbeachtung, Zurückweisung, fehlende Co-Regulation oder anderer toxischer Stress, können in ihrer Gesamtheit über die Dauer tiefe Prägungen erzeugen, weil sie eines oder mehrere unserer Grundbedürfnisse frustrieren. Wir erleben uns als getrennt und trennen uns daraufhin von unserer inneren Verbundenheit. Dies ist eine rettende Strategie, die uns davor bewahrt, dem Schmerz hilflos ausgeliefert zu sein.  




Doch wer sich von sich selbst und der Verbundenheit zu seinem eigenen Innern abwendet, schneidet sich auch von den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen sowie dem eigenen Körper ab. Die damit einhergehende Unfähigkeit zur Selbstregulation führt zu einer Vielzahl verschiedenster belastender Symptome, von denen Angst, toxische Scham, innere Unruhe, emotionale Taubheit, innerer Rückzug und die Schwierigkeit, nährende Beziehungen zu führen oder sich gesund abzugrenzen, nur einige sind. Unterschiedlichste Methoden der Kompensation dienen dann oftmals dazu, sich dennoch irgendwie stabilisieren zu können, um zu funktionieren, kosten aber sehr viel Energie und machen das Leben starr und unlebendig.




Dies alles kann sich nicht nur in (Komplexen) Posttraumatischen Belastungsstörungen, sondern beispielsweise auch in Anpassungsstörungen, Depressionen, Burnout, Ängsten und Phobien, Zwängen, Schlafstörungen, Essstörungen, Konversionsstörungen, Somatisierungsstörungen und Persönlichkeitsstörungen widerspiegeln.


So liegt das Trauma tatsächlich nicht im Ereignis selbst, sondern in den Folgen, die sich aus der Überforderung der persönlichen Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeit durch ein traumatisierendes Erlebnis ergeben und sich auf alle Ebenen unseres Körper-Geist-Seele-Systems auswirken.

 



“Trauma is not what happens to you.
Trauma is what happens inside you
as a result of what happened to you.”

-Gabor Maté-




WIE VERBUNDENHEIT HEILSAM WIEDER­ERWACHEN KANN

Die Erkenntnis, dass zahlreiche Symptome und psychische Erkrankungen auf Traumatisierungen zurückzuführen sind, die – wenn sie unverarbeitet bleiben – unwillkürlich von einer auf die nächste Generation weitergegeben werden, hat mein Leben sowohl in beruflicher als auch persönlicher Hinsicht vollkommen verändert und mein therapeutisches Verständnis geprägt. Erst wenn wir uns im therapeutischen Arbeiten neben dem Geist und der Seele auch dem Körper zuwenden, in dessen Nervensystem die unverarbeitete Traumaenergie gehalten wird, kann Heilung geschehen.




Deshalb arbeite ich integrativ sowohl mit therapeutischen Ansätzen, die auf die Kognitionen ausgerichtet sind (= top-down) und durch Reden und Verstehen dabei unterstützen können, anders zu denken, zu bewerten und sich auszurichten, als auch mit Therapieformen, die die Gefühle und den Körper ansprechen (= bottom-up) und dabei helfen können, Emotionen und gehaltene Traumaenergie zu regulieren. Dabei vereine ich Methoden aus unterschiedlichen therapeutischen Ausrichtungen wie der Verhaltenstherapie, der Systemischen Therapie, der Tiefenpsychologie, der

Gestalttherapie, der Hypnosystemik, der Ego-State-Therapie,  der Psychotraumatologie und der EMDR-Therapie und gehe stets traumasensibel, also achtsam, behutsam, sicher und bindungsorientiert vor. 

Traumaarbeit muss nicht heißen, den Schrecken von damals wieder und wieder durchleben zu müssen. Traumaarbeit, wie ich sie verstehe, heißt, sich selbst mutig, wohlwollend und sanft zuzuwenden und sich zu ermächtigen, die eigenen Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen spüren, verstehen und regulieren zu können.



„Dein Körper hat seine eigene Wahrheit.

Höre sie.“

-Verena König-






Mein großes Anliegen ist es, meinen Klientinnen und Klienten korrigierende Erfahrungen anzubieten und dafür einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Wohlwollen, Bedingungs- und Bewertungslosigkeit im Vordergrund stehen. Für mich ist es eine Erfüllung, erleben zu dürfen, wie verletzte Menschen den Mut finden, sich auf den Weg zu machen, sich dem zuzuwenden, was ihr Leben beschwert und eng macht, Verständnis für ihre feine, verletzliche Innenwelt zu entwickeln und dadurch in eine andere innere Haltung zu kommen, die eine tiefe Verbundenheit zu sich selbst ermöglicht.


Es ist nie zu spät, sich um seine versehrten Anteile zu kümmern und sie neue, gute Erfahrungen machen zu lassen.



 
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